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Das Thema Suizid ist äußerst ernst und sensibel. Wenn du vermutest, dass jemand Suizidgedanken hat, ist es wichtig, dass du die Situation ernst nimmst und angemessen darauf reagierst.
 

Achten auf Deine eigene Stimmung:
Suche das Gespräch nur, wenn Du Die Energie und die Kraft hast, sehr schwierige Dinge zu hören. Nimm Dir viel Zeit: Ein solches Gespräch zu beginnen, um nach 15 Minuten wieder los zu müssen kann verheerende Folgen haben. Achte darauf, dass Du Dein Telefon ausgeschaltet hast. Jede Störung kann den aufkommenden Mut, sich zu öffnen in sich zusammenfallen lassen.


Suche einen guten Ort für dieses Gespräch: 

Suche einen Ort, an dem Ihr Euch beide wohl fühlt. Manchmal ist es im gehen leichter zu sprechen und ein Spaziergang im Wald tut der Seele gut. Es sollte ein Ort sein, wo Ihr alleine seid. Ein Ort, an dem Emotionen aufkommen dürfen und man sich nicht schämen muss. 

Hier sind einige Schritte, die Du beachten kannst, wenn du mit jemandem über Suizidgedanken sprechen möchtest:

Wie man Suizidgedanken anspricht, um zu helfen:

Den ersten Schritt zur Rettung machen

Das Ansprechen von Suizidgedanken kann eine der schwierigsten, aber auch eine der wichtigsten Konversationen sein, die du führen kannst. Viele Menschen, die mit Suizidgedanken kämpfen, zögern, ihre Gefühle mitzuteilen. Doch offenes und einfühlsames Ansprechen dieser Gedanken kann einen lebensrettenden Unterschied machen.

Es ist entscheidend, ohne Vorurteile zuzuhören, ehrlich nachzufragen und Unterstützung anzubieten. Eine frühzeitige Intervention kann helfen, den Teufelskreis der Verzweiflung zu durchbrechen und eine Verbindung zu professioneller Hilfe herzustellen. Indem du Suizidgedanken ansprichst, machst du den ersten Schritt, um einem geliebten Menschen die Chance auf Heilung und Hoffnung zu geben.

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SUCHE AKTIV DAS GESPRÄCH

Viele Betroffene haben Angst, über ihre Suizidgedanken zu sprechen. Es kann helfen, wenn Du den ersten Schritt setzen, indem Sie das Thema direkt ansprechen. Dränge die Person jedoch nicht – ob die andere Person das Gesprächsangebot annimmt, liegt nicht in Deiner Hand.

ERMUTIGE ZU ERZÄHLEN
  • „Wann hat es angefangen, dass du darüber nachdenkst, dir das Leben zu nehmen?“

  • „Magst du mir deine Geschichte erzählen?“

  • „Wie ist es dazu gekommen, dass es dir so schlecht geht…?“

  • „Ich möchte dir helfen. Es gibt eine Beratungsstelle in der Nähe. Sollen wir dort anrufen / gemeinsam hingehen?“

ZEIGE BESORGNIS

Beginne das Gespräch, indem du deine Besorgnis für die Person ausdrückst. Sage zum Beispiel: "Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich bemerkt habe, dass du in letzter Zeit sehr niedergeschlagen wirkst."

ERMUTIGE ZU HILFE

Mache der Person klar, dass es wichtig ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schlag vor, dass sie mit einem Therapeuten, einem Psychiater oder einem Berater sprechen sollte. Biete an, sie bei der Suche nach geeigneten Ressourcen zu unterstützen.

 

  • „Ich möchte dir helfen. Es gibt eine Beratungsstelle in der Nähe. Sollen wir dort gemeinsam hingehen?“

  • „Wir können gemeinsam nach professioneller Hilfe suchen, damit der Schmerz aufhört und es dir wieder besser geht….“

VERMEIDE VERSPRECHEN VON GEHEIMHALTUNG

Wenn jemand über Suizidgedanken spricht, ist es wichtig, dass du das Thema ernst nimmst und Hilfe suchst.

Verspreche nicht, die Informationen geheim zu halten, sondern erkläre, dass du die Person unterstützen möchtest, indem du sie an die richtigen Stellen weiterleitest.

NICHT HILFREICH
  • In Panik geraten: „Wir müssen sofort etwas dagegen tun!"

  • Wertungen: „Du bist ja krank! Mit dir stimmt was nicht, du bist verrückt!“

  • Vorwürfe: „Wie kannst du nur so etwas denken? Das kannst du doch niemandem antun?“

  • Belehren: „Es kann immer schlimmer sein. Du solltest dich glücklich schätzen für alles, was du hast."

  • Ermahnen: „Denk doch an deine Familie/ Kinder!“

  • Herunterspielen: „Morgen ist ein neuer Tag. Da wirst du dich besser fühlen.“

  • Ärgerlich oder beleidigt sein: „Ich kann nicht glauben, dass du mir das antun würdest!“

BEISPIEL EINSTIEGSFRAGEN
  • „Ich habe das Gefühl, dass es dir sehr schlecht geht. Denkst du darüber nach, dir das Leben zu nehmen?“

  • „Du hast in letzter Zeit Dinge gesagt/ getan, die mir Sorgen machen. Mir ist das nicht egal und ich würde dir gerne helfen.“

  • „Ist dein Kummer so groß, dass du nicht mehr leben möchtest?“

  • „Möchtest du mir mehr über diese Gedanken erzählen?“

BLEIBE OFFEN FÜR DAS WAS KOMMT

Lade die betroffene Person ein, zu erzählen. Bleib dabei ruhig und offen für das was kommt.

Offen über Suizidgedanken sprechen zu können, wirkt meist sehr entlastend für die Betroffenen. Es ist ein erster wichtiger Schritt hin zur Besserung.

HÖRE AKTIV ZU

Gib der Person die Möglichkeit, über ihre Gefühle zu sprechen, und höre aufmerksam zu, ohne zu urteilen oder zu unterbrechen. Lass die Person wissen, dass du für sie da bist und dass sie sich dir anvertrauen kann.

BLEIBE BEI DER PERSON

Biete deine Unterstützung an und ermutige die Person, sich an Freunde, Familie oder andere vertrauenswürdige Personen zu wenden. Sorge dafür, dass die Person nicht allein bleibt und dass sie in Sicherheit ist.

ÜBERSCHÄTZE DICH NICHT

Es ist wichtig zu beachten, dass du als Einzelperson keine ausgebildete Fachkraft bist und deine Rolle darin besteht, Unterstützung anzubieten und die Person dazu zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

HILFREICH
  • Ruhig bleiben:“ Ich bin froh, dass du mir erzählst, wie es dir wirklich geht.“

  • Wertfreies Zugehen:“ Erzähl mir, was macht es so schwer, was macht dich so verzweifelt?“

  • Verständnis zeigen: „Es war mir nicht bewusst wie hoffnungslos dir deine Situation erscheint. Ich möchte es gerne verstehen.“

  • Versuchen sich einzufühlen: „Es gibt Situationen, da sieht man keinen Ausweg …“

  • Anerkennen der Situation: „Möchtest du mir erzählen, wie du in diese Lage gekommen bist…?“

  • Ernst nehmen: „Ich nehme mir Zeit für unser Gespräch… Möchtest du mir erzählen wie es dir geht…?“

  • Betroffenheit zeigen: „Die Situation wühlt mich auf und fordert mich.“

  • Nachfragen: „Wie ist es denn dazu gekommen, dass es dir so schlecht geht…?“

BEWERTE NICHT

Versuche, die Person und ihre Situation zu verstehen, ohne diese zu bewerten.

So machst Du es dem anderen leichter, sich zu öffnen.

 

Versuchen nicht, der Person die Suizidgedanken auszureden, sondern versuche ihre Situation nachzuvollziehen.

STELLE OFFENE FRAGEN

Stelle offene Fragen, um das Gespräch zu fördern und die Person dazu zu ermutigen, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.

 

Vermeide es jedoch, nach Details über konkrete Suizidpläne zu fragen. Wenn trotzdem schon ein Plan existiert und geäußert wird, dann ist es definitiv
5 vor 12.

ZEIGE EMPATHIE

Zeige Mitgefühl und Verständnis für die Gefühle der Person. Sage zum Beispiel:
"Es tut mir leid, dass du dich so schlecht fühlst. Es ist wichtig, dass du weißt, dass du nicht alleine bist und dass es Hilfe gibt."

NOTFALLMASSNAHMEN ERGREIFEN

Wenn du den Eindruck hast, dass die Person unmittelbar gefährdet ist oder eine akute Suizidgefahr besteht, zögere nicht, den Notruf oder lokale Krisendienste zu kontaktieren.

WAS TUN WENN DAS GESPRÄCH NICHT KLAPPT?

Es ist ok, wenn das Gespräch nicht gelingt. Es ist gut möglich, dass das Gegenüber nicht auf das Gesprächsangebot einsteigt.

Aber er oder sie registriert, dass jemand Hilfe anbietet. Vielleicht braucht es seine Zeit, bis er oder sie sich traut.

 

Nimm die Abweisung nicht persönlich. Vielleicht ist er oder sie einfach nicht in Stimmung oder hat Angst vor negativen Reaktionen. Versuche es zu einem anderen Zeitpunkt nochmals.

 

Sage, dass Du jederzeit für ein Gespräch

da bist.


Ein einzelnes Gespräch verändert nicht gleich alles. Gespräche sind wichtig, aber sie bringen meist keine definitive Lösung. Erwarte von einem Gespräch nicht, dass sich danach alles verändert und gut ist.

DU MUSST KEINE SCHNELLE LÖSUNG FINDEN

Es geht nicht darum, die Probleme des Anderen zu lösen.

Du kannst auch nicht die Verantwortung für das Leben des Anderen übernehmen.

 

Die endgültige Verantwortung für das eigene Leben liegt immer bei der betroffenen Person selbst!

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